Die Präsidenten des Oberbergischen Schützenbundes 1924 e.V.
2011- Klaus BüserAllg. Schützengesellschaft 1857 e.V. zu Eckenhagen |
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1998-2011 Reimund PropachSchützenverein Waldbruch e.V. |
1980 - 1998 Otto Specht- Ehrenpräsident -Schützen- und Bürgerverein "Die Schimmelhäuer" Kaltenbach-Bellingroth 1925 e.V. |
1978 - 1980 Manfred FastenrathSchützenverein Ründeroth 1926 e.V. |
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1953 - 1978 Adolf Pack- Ehrenpräsident -Schützenverein Gummersbach 1833 e.V. |
1951 - 1953 Werner TimmerbeilSchützenverein Bergneustadt 1353 e.V. |
1940 - 1951 Wilhelm KrampeSchützenverein Gummersbach 1833 e.V. |
1924 - 1940 Adolf BockemühlSchützenverein Bergneustadt 1353 e.V. |
Historie des Oberbergischen Schützenbundes
Auf Betreiben, insbesondere des Schützenvereins Bergneustadt, wurde in den 1920er Jahren nach einer der Zeit entsprechenden Zusammenfassung von Schützengemeinschaften gesucht. So kam es, dass am 30. November 1924 die Vereine Bergneustadt, Derschlag, Dümmlinghausen und Pernze in einer Gründungsversammlung den Oberbergischen Schützenbund aus der Taufe hoben.
Als erster Vorsitzender wurde Adolf Bockemühl, Bergneustadt gewählt. Die Pflege des Schießsports hatte erste Priorität. Das Bundesschießen nach einheitlichen Regeln konnte erstmals am 13. September 1925 durchgeführt werden. Daran beteiligt waren Schützen der Vereine aus Belmicke, Dieringhausen, Bergneustadt, Bielstein, Dümmlinghausen, Pernze, Großen-Bernberg und Derschlag.
Das Bundesschießen erfolgte im Rahmen eines gemeinsamen Bundesfestes, gefeiert wurde mit einem Festumzug. Dieses Bundesschießen findet bis heute ein außergewöhnliches Interesse bei den Schützen. Das Bundesbanner, das heute noch geführt wird, wurde 1929 beschafft und in Dümmlinghausen geweiht.Danach traten als neue Vereine Neuenothe, Kaltenbach, Dieringhausen-Brück, Eckenhagen, Waldbruch und Ründeroth dem Oberbergischen Schützenbund bei.
1931 fiel zwar das Bundesfest aus, das Bundesschießen wurde jedoch durchgeführt. 1932 fand das Bundesschießen in Bielstein statt, erneut ohne Bundesfest.
1934 kam die so genannte „Gleichschaltung“ auch über die Schützen im Oberbergischen Land. Adolf Bockemühl durfte zwar Vorsitzender bleiben, musste sich aber Kreisführer nennen. Man hatte sich dem Deutschen Kleinkaliberverband anzuschließen und wurde dem Gau Niederrhein zugeteilt. Der Oberbergische Schützenbund löste sich auf. Das Bundesschützenfest fand aber noch in Bergneustadt statt.
Nach dem totalen Zusammenbruch dauerte es recht lang, bis man zur Wiederaufnahme der Arbeit im Sinne der „alten Traditionen“ kommen konnte. Am 23. September 1951 wurde der Oberbergische Schützenbund wiedergegründet.
Die inzwischen ebenfalls mit neuem Leben versehenen Vereine Bergneustadt, Belmicke, Bernberg, Bielstein, Derschlag, Dieringhausen-Brück, Dümmlinghausen-Hesselbach, Eckenhagen, Gummersbach, Hardt-Hanfgarten, Marienheide, Pernze-Wiedenest und Ründeroth traten dem Oberbergischen Schützenbund sofort bei. Vorsitzender wurde Werner Timmerbeil, Bergneustadt. 1952 traten die Vereine Bierenbachtal, Gimborn, Lieberhausen, Mühle-Ahlefeld, Niederseßmar, Sinspert, Vollmerhausen, Waldbröl und Wildberg dem Schützenbund bei. 1953 nahmen Alperbrück, Heidberg, Hülsenbusch und Müllenbach ihre Mitgliedschaft wieder auf.
Mit der Wahl von Adolf Pack zum Vorsitzenden begann im Jahr 1953 eine neue Ära im Oberbergischen Schützenwesen. 1953 lebte das Bundesschützenfest wieder auf. Erstmals wurde ein Bundesschützenkönig ausgeschossen.
Herbert und Hildegard Lange im Jahre 1953 | Herbert und Hildegard Lange am 22.05.2010 - einen Tag nach seinem 80. Geburtstag |
Herbert Lange, Wildberg errang als Erster diese Würde. 1954 trat Wegeringhausen bei. Es folgten die Schützen aus Valbert, Hunswinkel und Rinkscheid. Dank des Einsatzes des neuen Vorsitzenden fand 1953 das Sportschießen breiten Eingang im Oberbergischen. Die schießsportlichen Aktivitäten und Leistungen nahmen derart zu, dass sich die Sportschützen in einer eigenen Organisationsform als „Bezirk Oberberg im Rheinischen Schützenbund“ organisierten, u.a. um bei den Deutschen Meisterschaften teilzunehmen. Adolf Pack vereinigte in seiner Person die Spitze des Schützenbundes und des Sportschützenbezirks im Oberbergischen Lande. 1964 wurde, mit Rücksicht auf den gewachsenen Aufgaben- und Arbeitsumfang, eine Trennung vollzogen. In den vom Oberbergischen Schützenbund nach eigenen Bestimmungen ausgetragenen Bundesschießen wird weiterhin den Schützen aus allen Vereinen die Gelegenheit gegeben, ihren Schießsport auszuüben, ohne sich unbedingt den harten sportlichen Meisterschaftsvorbereitungen unterwerfen zu müssen. Nach 25 Jahre erfolgreichen Wirkens trat Adolf Pack 1978 als Präsident des Oberbergischen Schützenbundes von seinem Amt zurück. Bis 1980 übernahm Manfred Fastenrat, Ründeroth den Vorsitz. 1980 wurde Otto Specht zum Präsident gewählt. Die komplette Neubesetzung aller Führungsämter zeugte davon, dass ein neuer Abschnitt im Oberbergischen Schützenbund begann. Otto Specht hat mit Geschick und viel Tatkraft das Oberbergische Schützenwesen der sich wandelnden Zeit angepasst, ohne Traditionen und Ziele der Schützensache preiszugeben. Der steigenden Bedeutung der Jugendarbeit wurde mit dem erstmalig 1996 ausgetragenen Bundesprinzenschießen Ausdruck verliehen. Natalie Sobisch und Mike Nolte aus Niederseßmar vertraten als erstes Bundesprinzenpaar die Oberbergischen Schützenjugend. 1998 trat Otto Specht als Präsident zurück. Als Nachfolger wurde Reimund Propach gewählt. Im Jahr 1999 feierte der Oberbergische Schützenbund sein 75-jähriges Jubiläum in Bergneustadt mit einem großen Bundesschützenfest. Durch die Mitgliedschaft der Vereine aus Wegeringhausen und Valbert gab es bereits gute Kontakte zu den östlich angrenzenden Schützennachbarn im Kreis Olpe. Aus diesen nachbarschaftlichen Kontakten entwickelte sich, verstärkt durch gute Beziehungen des Präsidenten des Oberbergischen Schützenbundes und des Oberst des Kreises Olpe, Karl Heinz Reuber, eine freundschaftliche Beziehung. Durch näheres Kennenlernen und gegenseitige Besuche entstand im Laufe der nächsten Jahre auch eine engere Freundschaft zwischen dem Oberbergischen und dem Sauerländer Schützenbund. Diese neue Verbindung bildete auch die Grundlage für einen Beitritt in die Europäische Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS), der im Jahr 2001 von der Delegiertenversammlung des OSB mit großer Mehrheit befürwortet wurde. Am 06. April 2002 fand die einstimmige Aufnahme in die EGS durch die Plenarversammlung der EGS in Posen (Polen) statt. Die Aufnahmeurkunde erhielt Präsident Reimund Propach von EGS Präsident Juan Graf t'Klint de Roodenbeke überreicht.
Das linke Bild zeigt (v.l.) Präsident Reimund Propach,
Generalsekretär Lothar Heupts und den 1. stellv. Präsidenten Willi Stoffel
Im Rahmen der Frühjahrstagung wurde Präsident Reimund Propach am 05. April 2002 durch den Großmeister des Ordens, Erzherzog Dr. Otto von Habsburg in einer feierlichen Investitur zum Ritter geschlagen und somit in den "Ritterorden vom Heiligen Sebastian von Europa" aufgenommen. Das Bild zeigt Erzherzog Dr. Otto von Habsburg (li.) und Präsident Reimund Propach (re.)
Auch zu den anderen Nachbarn im Lande wurden die Kontakte freundschaftlich vertieft, z. B. zu den nördlichen Nachbarn, dem Bergischen Schützenbund 1924 e.V. Der OSB ist seit 2001 Mitglied im „ Kontaktkreis der Schützenverbände in NRW“. Im Jahr 2002 wurden erstmals Pokale für die amtierenden Majestäten (König und Prinz) im Oberbergischen Kreis ausgeschossen. Dieses Pokalschiessen ist für alle Vereine offen, unabhängig von einer Mitgliedschaft im OSB. Das Bundesschützenfest 2002 fand in Wipperfürth statt. Im Jahr 2003 nahm der OSB mit einer größeren Abordnung am Europaschützenfest in Vöcklabruck (Österreich) teil. 2005 fand das Bundesschützenfest in Marienheide statt. Eine größere Abordnung des Oberbergischen Schützenbundes mit einer großen Jugendgruppe nahm 2006 am Europäischen Schützenfest der EGS in Bernheeze (NL) teil. Im Wettbewerb um die Würde des Europaprinzen belegte Christoph Müller vom Schützenverein Heidberg, einem Mitgliedsverein des OSB, den 1. Platz und wurde damit für 3 Jahre Europaprinz. Das Treffen der Region 1 (Deutschland Nord) der EGS fand im Januar 2008 erstmals in Gimborn statt. Gastgeber waren der Oberbergische Schützenbund und die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Gimborn.
Am 31.03.2008 verstarb der amtierende Bundeskönig Horst Kosiza. Im Juli 2008 feierte der Oberbergische Schützenbund sein Bundesschützenfest in Sinspert. Zahlreiche Abordnungen aus dem Oberbergischen Schützenbund nahmen im August 2009 am Europaschützenfest der EGS in Kinrooi teil. Am 26.10.2009 traf sich die Präsidentenrunde des Kontaktkreises der Schützenverbände in NRW zum erstem Mal in Oberberg. In den Braustuben in Bilstein wurden viele aktuelle Fragen (GEMA, Waffenrecht, Künstlersozialkasse etc.) behandelt.
Am 5.12.2009 wurde in Bergneustadt zum ersten Mal der Zunft Kölsch-Pokal ausgeschossen. Dieser Pokal wurde, wie ähnliche Pokale für die Hand- und Fußballer im Oberbergischen Kreis auch, von der Erzquell-Brauerei in Bilstein gestiftet und bietet den siegreichen Mannschaften neben dem Pokalgewinn Geldpreise für die Jugendarbeit. Schießberechtigt sind die geschäftsführenden Vorstände der Vereine. Die Beteiligung war vom Start weg hervorragend.
Zum Jahresende 2009 verlässt der Schützenverein Gummersbach auf eigenen Wunsch den Oberbergischen Schützenbund. Es war leider nicht möglich, die unterschiedlichen Auffassungen von der Arbeit des Bundes auf einen Nenner zu bringen. Im Januar 2010 wird erstmals der Internetauftritt des OSB freigeschaltet. Zusammen mit unserem Geschäftsführer Klaus Büser hat der Schützenbruder Michael Nick aus Eckenhagen die Homepage „www.OSB1924.de“ sehr modern, ansprechend und aussagefähig gestaltet. Diese Homepage ist Nachrichtenbörse für alle Interessenten, Visitenkarte unseres Bundes und Sammelstelle für alle Geschehnisse aus dem Schützenwesen des Oberbergischen Landes.
Im Januar 2010 lädt der Ministerpräsident des Landes NRW, Herr Rüttgers, die Verantwortlichen der Ehrenamtlichen Verbände im Lande zum Neujahrsempfang nach Bonn ein. Der Oberbergische Schützenbund reist zu dieser Veranstaltung mit einer Abordnung des geschäftsführenden Vorstandes. Am 03. Februar 2010 findet zum ersten Mal die Siegerehrung für den Zunft Kölsch-Pokal in Bielstein statt. Die fünf siegreichen Vereine erhalten ihre Urkunde, einen Geldpreis für die Jugendarbeit und einen Bier-Gutschein für die Nachfeier im Verein. Brauerei und Schützenbund sind mit dieser ersten Auflage des Pokals sehr zufrieden und hoffen auf eine langjährige Zusammenarbeit.
Am 10. und 11. April 2010 findet die EGS Frühjahrstagung auf Schloss Gimborn statt. Gastgeber der 2-tägigen Veranstaltung ist der Oberbergische Schützenbund 1924 e.V. und die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Gimborn um 1610 e.V., die die Tagung anlässlich ihres 400-jährigen Jubiläums ausrichtet. Es treffen sich sowohl Präsidium, als auch Plenarversammlung, sowie etwa 240 Schützinnen und Schützen, zu ihren Tagungen. Im Rahmen eines feierlichen Hochamtes werden der Vorsitzende der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Gimborn um 1610 e.V. Stefan Meisenberg, der Schirmherr der Gimborner Schützen, Peter Baron von Fürstenberg, der Ehrenkommandant Alois Kreuzer, der Jungschützenoffizier Ulrich Potthoff, beide ebenfalls Gimborner Schützen, sowie der Präsident der St. Engelbertus Bürger Schützengesellschaft Wipperfürth von 1456 und 1883, Dieter Schmidt, durch den Präsidenten der EGS, Charles-Luis Prinz von Merode, zum Ritter des Ordens des Heiligen Sebastian in Europa investiert.
Am 01.Oktober 2010 verstirbt nach schwerer Krankheit der Präsident des Oberbergischen Schützenbundes Reimund Propach. Mit Reimund Propach verliert der Schützenbund einen großen Schützen, einen lieben Freund und einen unermüdlichen Kämpfer für die Belange des Oberbergischen Schützenwesens. Die Mitgliedsvereine, viele Vertreter der benachbarten Verbände, Freunde und Familie nehmen am 08.Oktober 2010 in einer bewegenden Trauerfeier Abschied von Reimund Propach.
Auf der Delegiertenversammlung am 12.März 2011 wählt die Delegiertenversammlung den bisherigen Geschäftsführer Klaus Büser zum 8. Präsidenten des Oberbergischen Schützenbundes und beschließt einstimmig die Aufnahme der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Schmitzhöhe als 30. Mitglied. Auf der Frühjahrstagung der Europäischen Gemeinschaft historischer Schützen in Medebach, werden am 29.04.2011 der stellv. Präsident des Oberbergischen Schützenbundes Franz Willi Speck und der ehemalige Europaprinz Christoph Müller durch den Präsidenten der EGS, Charles-Luis Prinz von Merode zum Ritter, sowie der Präsident Klaus Büser zum Offizier des Ordens des Heiligen Sebastian in Europa investiert. Im Jahr 2012 folgt Jürgen Mahling von der Allgemeinen Schützengesellschaft 1857 e.V. zu Eckenhagen. Die positive Verbandsentwicklung wird durch die Aufnahme der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Loope 1897 e.V. auf der Delegiertenversammlung am 16. März 2013 und des Schützenvereins Müllenbach auf der Delegiertenversammlung am 08. März 2014 eindrucksvoll bestätigt.
Am 25. April 2014 werden mit Horst Jaques vom Schützenverein Heidberg und Dietmar Schwirten vom Schützenverein Marienheide 2 weitere Schützenbrüder in die Ritterschaft des Heiligen Sebastian in Europa investiert. Nunmehr kommen bereits 13 Ritter aus dem Oberbergischen.
Ein wichtiges Ziel des OSB ist es, ein gutes und freundschaftliches Miteinander aller Schützen der Region und einen guten Kontakt zur Bevölkerung zu erreichen, den Schießsport zu fördern, die Schützentraditionen zu pflegen und das Schützenwesen in der Öffentlichkeit positiv darzustellen. Hier kommt dem OSB eine besondere integrative Funktion zu, da in seinem Bereich Schützenvereinigungen verschiedenster Art und Organisation bestehen: Schützen- und Schiessvereine, Bruderschaften, Gilden und Geselligkeitsvereine. Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen, wird der Oberbergische Schützenbund ab Mai 2014 sich selbst und wichtige Accessoires seiner Historie im Heimatmuseum in Bergneustadt der Öffentlichkeit auf Dauer präsentieren.
Der Oberbergische Schützenbund versteht sich als Vertreter und Ansprechpartner für alle Schützen seines Wirkungskreises, unabhängig von Verbandszugehörigkeiten. Er umfasst aktuell 32 Mitgliedsvereine mit etwa 10.021 Mitgliedern.
06.04.2016
(Klaus Büser) | Präsident des Oberbergischen Schützenbund